Wer hat Bruno gesehen?

Viele positive Kommentare sind in den Pausen zwischen den drei Akten des plattdeutschen Schwanks „Bruno ist wegg“ von Bernd Kietzke zu hören, mit dem der seit vielen Jahren zum festen Kulturprogramm der Gemeinde gehörende Theaterverein Raesfeld die Reihe seiner beliebten Auftritte am ersten März-Sonntag im RekenForum fortsetzt: „Es macht immer wieder Spaß, die Laiendarsteller aus Raesfeld zu erleben. Eine spritzige Inszenierung mit reichlich Klamauk, Spannung und überraschender Situationskomik, die beim Publikum sehr gut ankommt“, stellt Angelika Müller als Kulturbeauftragte des Rathauses fest. Die Erwartungen der 400 Zuschauerinnen und Zuschauer im ausverkauften Saal wurden also voll erfüllt.

Mit einer tiefen Verbeugung bedankt sich das Raesfelder Theaterteam beim Rekener Publikum für einen donnernden Schlussapplaus.


Mit unerwarteten Handlungen und schauspielerischem Talent bietet die engagierte Truppe drei Stunden kurzweiliger Unterhaltung und strapaziert die Lachmuskeln aller Anwesenden! Der Inhalt der von zwölf Aktiven zum Ausklang der aus sieben Stationen zusammengestellten Raesfelder Veranstaltungsserie gespielten Aufführung, in der geschimpft, aber auch Versöhnung gefeiert wurde, ist schnell erzählt. Bruno ist verschwunden! Bruno ist nicht irgendwer, sondern ein preisgekröntes Buntes Bentheimer Landschwein und der ganze Stolz von Bauer Krischan Albers. Ginge es nach ihm, müsst längst ein Sondereinsatzkommando der Polizei, und nicht nur ein einziger Ermittler neben einer Versicherungsspürnase nach seinem wertvollen Zuchteber suchen. Vermutet wird zunächst, dass sein Erzfeind und Nachbar Carsten Lüdke und dessen Frau Lisa hinter stecken.

Weiß denn niemand, wo mein Bruno geblieben ist? Bauer Krischan Albers (2.v.l.) ist völlig verzweifelt.


Obwohl Lotti und Alex - die Kinder der beiden verkrachten Familien - einander versprochen sind und schließlich auch zueinander finden, haben die zwei Sturköpfe absolut nichts gemein. Die Vermittlungsversuche der genervten Ehefrauen Elfi und Lisa helfen da nur wenig. Mit der Zeit kommen sich Krischan und Carsten aber näher, und am Ende tröstet der Widersacher den traurigen Besitzer des verschwundenen Zuchtschweines sogar. Warum? Weil Bruno von Krischan’s Sohn Alex nach einem verlorenen Kartenspiel seinem Sohn zum Bedecken zur Verfügung gestellt wurde. Bei der dritten Sau verließen Bruno dann aber die Kräfte, und der Champion verendete unerwartet. Nach diesem wenig erfreulichen Ausgang der Suche nach Bruno erhielten alle Mitwirkenden ihren verdienten und nicht enden wollenden Applaus vom amüsierten Publikum, das die Amateur-Schauspieler mehrmals auf die Bühne zurückklatscht. (hh)

Nachdem das preisgekrönte Bunte Bentheimer Landschwein - wenn auch nach einer Bedeckung verendet - gefunden ist, vertragen sich die Landwirtsfamilien Albers und Lüdke wieder.

04.03.2024