19.06.2023

Rekener Kneipen-Historie im Schaukasten

Der historische Schaukasten des Rekener Heimatvereins an der Ecke Hauptstraße/Schmiedegasse im Groß Rekener Oberdorf ist in diesen Tagen wiederum neu bestückt worden. Der Rückblick in die bewegte Vergangenheit Rekens zeigt dieses Mal eine Fotoausstellung über die „alte und nicht mehr vorhandene Gast-stätten- und Kneipenlandschaft in Reken“.

Der Leiter des Heimatarchivs, Hermann-Josef Holthausen beim Bestücken des historischen Schaukastens an der Ecke Hauptstraße/Schmiedegasse im Ortsteil Groß Reken.


Der Leiter des Rekener Heimatarchivs, Hermann-Josef Holthausen, hatte sich in den letzten Wochen und Monaten in enger Abstimmung mit dem Ehrenvorsitzenden des Heimatverein Reken, Bernd Hensel, auf der Suche nach alten Fotos aus dem Fundus der Archivunterlagen über aufgegebene Gaststätten, Lokale und Kneipen in Reken gemacht. Zu einer Dokumentation zusammengestellt zeigen die Bilder eine „Kultur“, die Reken in den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Zeiten des damals zunehmenden Fremdenverkehrs besonders bekannt machten.

Die alte Gaststätte Osthoff, bis zum Abbruch vor einigen Jahren geführt unter dem damals aus dem Französischen gewählten Ausdruck „An´t Porrer“ („Am Schlagbaum“), dokumentierte seinerzeit die Stelle, wo in Reken von Fuhrfahrzeugen und Personenkutschen Wegezoll erhoben wurde.


„Seinerzeit“, so äußert sich Bernd Hensel als Ehrenvorsitzender des Heimatvereins Reken, „war Reken, namentlich der Ortsteil Groß Reken, im Hinblick auf das Gastronomieangebot insbesondere für das nahe Ruhrgebiet ein Wallfahrtsort.“ Vor allem die Ausflugslokale „Birkenhain“, „Haus Wilkes“ (singender Wirt), „Hartmanns Höhe“, „Fauler August“ oder „Waldschänke“ gehörten zu den häufig nachgefragten Zielen für einen gastronomischen Aufenthalt.

Aber auch die übrige Kneipenlandschaft gehörte für die heimische Bevölkerung zu den beliebten Treffpunkten von Vereinen, von Kegelclubs und für Familienfeiern aller Art. Heute sind die Gaststätten, Lokale und Kneipen wie „Sicking-Kösmanns“ (Brandhotel = Treffpunkt der Feuerwehr), „Weißes Haus“ (Hartmann, später Huvers) „Tante Anna“ (Gaststätte Lensing), „Osthoff“ (An´t Porrer = Am Schlagbaum) , „Röhling“ (später „Kätha“), „Vogelwiesche“, „Besseling“ in Klein Reken („Zur Lärche“), „Lindfeld“ (Bahnhof Reken) oder die Maria Veener Gaststätte „Schemmer“ („Zum Platten Jupp“) nur noch Geschichte. “Reken entwickelt sich bei der jetzigen Kneipenkultur langsam aber sicher zu einer Diaspora“, ließ Bernd Hensel mit einem verschmitzen Lächeln verlauten.

Die alte Gaststätte Lensing/Schaumburg in der Harrierstraße Groß Rekens, die die heimische Bevölkerung nur unter dem Namen „Tante Anns“ (Inhaberin: Anna Lensing) kannte.


Der Betrachter des historischen Schaukastens kann die alten Gaststättenfotos (Außenansichten und Gestaltung der Innenräume) intensiv betrachten und seine Erinnerungen an ehemalige Gaststätten- und Kneipenbesuche in allen Ortsteilen Rekens Revue passieren lassen. Für heimatbewusste Rekener lohnt sich also ein Gang zum historischen Schaukasten in der Groß Rekener Schmiedegasse auf jeden Fall. (pi/hh)