21.12.2023

Gemeinde Reken sichert das Mühlengelände per Erbbaurechtsvertrag für 99 Jahre

Es sind zwar noch vier Tage bis zum Fest, doch kann Bürgermeister Manuel Deitert allen Rekener Bürgerinnen und Bürgern und ganz speziell dem Heimatverein schon vorab ein tolles Weihnachtsgeschenk bereiten. Auf einer Pressekonferenz direkt vor Ort in einer der schönsten und ältesten westfälischen Turnwindmühen teilt er mit, dass es in guten Gesprächen mit den Eigentümern des Geländes gelungen sei, die seit 1969 stets fortgeschriebenen 5-Jahres-Pachtverträge jetzt durch einen am Voraband vom Gemeinderat genehmigten und über 99 Jahre laufenden Erbbaurechtsvertrag abzulösen.

Bürgermeister Manuel Deitert (r.) teilt den Offiziellen des Heimatvereins mit, dass der Gemeinderat am Vorabend einen 99-jährigen Erbbaurechtsvertrag zwischen den Eigentümern und der Gemeinde Reken über das Mühlengelände samt sämtlicher Gebäude und Aufbauten einstimmig abgesegnet hat.


„Wir haben ab sofort die Verfügungsgewalt über das insgesamt 2,5 Hektar große Mühlengelände inklusive sämtlicher Gebäude und Aufbauten wie der gleich nebenan liegenden Pferdekoppel, können in Kooperation mit dem Heimatverein also ganz anders planen als bisher, perspektivisch investieren und Fördergelder beantragen“, berichtet der Gemeindechef und fügt hinzu: „Nach 30-jähriger Bauzeit war die Mühle von 1807 bis 1945 als Korn- und Grützmühle in Betrieb. Vielleicht gelingt es uns auf Sicht ja, die Flügel des Rekener Wahrzeichens wieder zum Drehen zu bringen und möglicherweise sogar das Korn für die begehrten Mühlenbrote selbst zu mahlen!“

„Es wäre natürlich die Erfüllung eines Traumes, die Mühle irgendwann wieder in Betrieb nehmen zu können. Wir werden im kommenden Jahr daran gehen, uns zusammen mit dem Bürgermeister Gedanken zu machen und Ideen zu suchen. Natürlich über die hochwertige Weiterentwicklung der Mühle, dazu des Geländes, über unser Säen zum Ernten-Museum in dem Denkmal und auch über das umgebende Freilichtmuseum mit dem Backhues, dem Bienenhaus, dem Kühlbrunnen und der Museschoppe“, ergänzt Carsten Hösl, Vorsitzender des seit 1969 für die Mühle und die Nebengebäude zuständigen Heimatvereins.

Den Erbbaurechtsvertrag realisierbar gemacht haben die geplanten Nachnutzungen der früheren Reparaturwerkstatt und des Wohnhauses. Der Einsatz als Mühlenmuseum und Trauzimmer lässt sich nun einmal nicht mit ruhigem Wohnen in den angrenzenden Häusern vereinen, wodurch eine weitere Inanspruchnahme durch die Gemeinde und den Heimatverein stark in Frage gestellt worden ist. Als Gegenleistung für den Abschluss des Vertrages und damit für den Erhalt des öffentlichen Zugangs zum Mühlenareal haben die Eigentümer mit der Gemeinde vereinbart, dass eine neue Zufahrt von der Straße Mühlenberg geschaffen werden soll, ein Schild mit der Historie aufgestellt wird und die Mühle zukünftig offiziell den Namen „Hillen-Möllers Mölle“ erhält. (hh).