19.06.2023

Delegationsreise Volksbund nach Riga vom 12. - 15. Juni 2023

Im Januar 2021 ist die Gemeinde Reken dem Deutschen Riga-Komitee beigetreten. Das Deutsche Riga-Komitee ist ein vom ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau angeregtes und vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. im Jahr 2000 gegründetes, in Europa einzigartiges Städtebündnis für das Erinnern an die Deportation von über 25.000 jüdischen Bürgerinnen und Bürger nach Riga und deren hauptsächlich im Wald von Bikernieki erfolgte Ermordung in den Jahren 1941/42.

Andres Bothe lud als Regierungspräsident und Bezirksvorsitzender des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in diesem Jahr die aus dem Regierungsbezirk Münster dem Städtebündnis angehörigen Kommunen zu einer viertägigen Delegationsreise nach Riga ein, an der auch eine Delegation aus der Gemeinde Reken teilnahm. „Insbesondere eine lebendige Erinnerungskultur ist ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen Antisemitismus. Wir müssen den Anfängen wehren und jederzeit und überall vorbehaltlos für Frieden, für Freiheit, für Rechtsstaatlichkeit und für Demokratie eintreten“, betont Andreas Bothe.

Als bedeutendster Programmpunkt der Reise sind die Delegierten am Mittwoch zur Shoah-Gedenkstätte im Wald von Biķernieki gefahren. Im Jahre 1941 wurde Biķernieki die größte Stätte des Massenmords an Jüdinnen und Juden. Neben den Jüdinnen und Juden wurden dort auch politische Gefangene und knapp 10.000 sowjetische Kriegsgefangene getötet. Im Jahr 2001 wurde an diesen Massengräbern mit Unterstützung vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. eine Holocaust-Gedenkstätte eröffnet. Die Delegation aus Reken konnte auch den neu verlegten Gedenkstein für die Gemeinde Reken besichtigen und einweihen. „Die Delegationsreise nach Riga zeigte eindrucksvoll, wie wichtig es ist, die Erinnerung an vergangene Geschehnisse wachzuhalten und daraus Lehren für die Gegenwart und die Zukunft zu ziehen“ fasst Josef Wenning, Allgemeiner Vertreter der Gemeinde Reken, die Tage zusammen.


Gregor Spierefka, Hermann Dreischenkemper, Andreas Zander, Josef Wenning und Michael Vogt (v.l.n.r) am Rekener Gedenkstein im Wald von Bikernieki.



Shoah-Gedenkstätte im Wald von Bikernieki (Bildquelle: Bezirksregierung Münster)