Die historische Radroute

Eine geschichtliche Fahrradtour durch Reken

Gesamtlänge:

Start / Ziel:

Beschilderung:

26 Kilometer Individuell nach Wunsch
entlang der Route

Das Symbol „Historische Radtour“ leitet Sie entlang der ca. 26 km langen Hauptroute. Die zahlreich in Reken vorhandenen Segenskapellen, Bildstöcke und Wegkreuze sind Zeichen der religiösen Gesinnung der Rekener Bevölkerung. Jedes dieser Mahnmale und Bauwerke hat seine Geschichte. Hierüber kann der Radwanderer bei der hier ausgearbeiteten geschichtlichen Fahrradtour durch Reken mehr erfahren.
Seit Bestehen der Menschheit gibt es den Glauben an Götter ebenso wie die Furcht vor bösen Geistern. Mit Beginn des Christentums wurde das Kreuz ein besonderes Symbol des Glaubens an einen Gott. Um Krankheiten fernzuhalten, um Unglücksfälle zu verhindern, um von Not und Elend verschont zu werden oder in Erinnerung an tragische Todesfälle wurden Kreuze und Bildstöcke als Zeichen der Hoffnung und des Heils aufgestellt.

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Historie:

1.) Kapelle Surkstamm

war 1904 an der Einmündung des heutigen Kapellenweges in den Surkstamm von der Nachbarschaft Surkstamm für die Fronleichnamsprozession errichtet worden. Wegen eines notwendigen Straßenausbaus musste sie 1976 abgerissen und zunächst  durch ein Sandsteinkreuz ersetzt werden. Rechtzeitig zur 100-Jahr-Feier der Nachbarschaft im Jahr 1999 konnte in nachbarschaftlicher Eigenleistung eine neue Kapelle errichtet werden.

2.) Kapelle Oberdorf

wurde ebenfalls 1904 errichtet und gleicht dem Baustil der ehemaligen Kapelle Surkstamm. Auch hier führt die alljährliche Fronleichnamsprozession vorbei und die Teilnehmer erhalten an dieser Station den christlichen Segen. Unterhalten und geschmückt  wird die Kapelle von der Oberdörfer Nachbarschaft.

3.) Kapelle Pläckerhok

steht im Kreuzungsbereich Lindenweg/Steinstraße/Pläckerweg, früher als Alter Borkener/Halterner Landweg bekannt. Dort wurde 1886 als Bildstock eine Marien-Statue aufgestellt, die als Segensstätte galt. Sie kostete der Nachbarschaft Pläckerhok seinerzeit einen 10 Pfund schweren Schinken, zehn trockene Mettwürste und zusätzlich 10 Taler. 1929 errichtete die Pläckerhoker Nachbarschaft die jetzige Segenskapelle, die heute ebenfalls als eine Station für die Fronleichnamsprozession dient.

4.) Lammersmanns Kreuz

befindet sich auf der höchsten Erhebung Rekens, dem Melchenberg. 1967 wurde es von der Familie Lammersmann errichtet, als der Sohn Albert in den Orden der Franziskaner eingetreten war.

5.) Waldkapelle (Eremitage)

Den historischen Aufzeichnungen nach soll es zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Nähe der heutigen Waldkapelle eine Quelle gegeben haben, von der viele Heilungen bekannt wurden. Eremiten bauten kurze Zeit später zunächst ein kleines Heiligenhäuschen, das dann im Laufe der Jahrhunderte weiter ausgebaut und als „Brunnenkapelle“ bekannt wurde. Alljährlich gibt es unter den Rekener Christen noch die sogenannte „Brunnenprozession“ zu dem heute als Waldkapelle oder auch als  Eremitage im Volksmund bekannten Gebetsort. Die Waldkapelle ist immer noch Ziel vieler Wanderer und Pilger, die der „Schmerzhaften Mutter“ ihre Sorgen vortragen.

6.) Hofkreuz Schulze Tenbohlen

im Sandheck, und zwar direkt am Einmündungsbereich der Straße Coesfeld/Maria Veen. Errichtet wurde es 1914 mit der Fürbitte, dass der einzige Sohn des Hofes Schulze Tenbohlen den Ersten Weltkrieg lebend überstehen möge.

7.) Kriegerehrenmal Maria Veen

wurde 1952 auf Initiative des Allgemeinen Bürgerschützenvereins Middelbauerschaft Maria Veen errichtet. Durch eine voraufgegangene Haussammlung war diese Gedenkstätte für die Opfer beider Weltkriege finanziert worden.

8.) Hofkreuz Fragemann

wurde aus Anlass der Silberhochzeit der Eheleute Heinrich und Ida Fragemann im Jahre 1983 neu errichtet. In unmittelbarer Nähe hatte an diesem Weg bis 1954 ein Kreuz gestanden. Dort soll angeblich 1813 ein Mädchen von der Armee Napoleons erschossen worden sein.

9.) Kriegerehrenmal Hülsten

wurde zunächst 1893 als einfaches Wegkreuz errichtet. 1924 beschloss der Allgemeine Bürgerschützenverein Hülsten, dieses Kreuz als Kriegerehrenmal umzufunktionieren. An beiden Seiten des Kreuzes wurden Gedenktafeln mit den Namen der Opfer beider Weltkriege aus Hülsten aufgestellt.

10.) Kapelle Maria Königin Hülsten

an der Kreisstraße im Boom war in früheren Jahren (ab 1910) die alte Volksschule für die damals noch selbständige Gemeinde Hülsten. Nachdem Anfang der 50er Jahre auf dem Schulberg oberhalb der heutigen Kapelle ein neues Schulgebäude gebaut worden war, einigten sich die Hülstener Bürger darauf, das Gebäude als Kapelle auszubauen. Ein Kapellenverein wurde gegründet. 1985 erfolgte unter Mithilfe der politischen Gemeinde eine grundlegende Restaurierung und Umgestaltung. Die Kapelle erhielt den Namen „Maria Königin“. Sie wird von der Pfarrei St. Marien in Maria Veen betreut und ist heute religiöser Mittelpunkt Hülstens.

11.) Tungerloh-Kapelle Surendorf

Im Surendarp, am Alten Landweg nach Haltern, steht heute die 1988 von der Nachbarschaft Surendorf neu errichtete Tungerloh-Kapelle. Es lässt sich nachweisen, dass die jährliche Tungerloh-Prozession – ein zweitägiger Fußmarsch von Tungerloh-Kapellen (Gescher) bis zum Annaberg nach Haltern und zurück – erstmals 1556 durch die Bauernschaft Surendorf führte und an der dort vorhandenen, alten Kapelle zum Gebet anhielt. Auch heute noch führt die alljährliche Tungerloh-Prozession an dieser Kapelle vorbei.

12.) Hofkreuz Vaut

Dieses Kreuz steht am Hofeingang des landwirtschaftlichen Gehöftes von Karl Vaut auf dem Klein Rekener Gevelsberg. Vorher hat es am Pastorat in Klein Reken gestanden. Bei der Aussiedlung des Gehöftes Vaut im Jahre 1961 wurde es zur neuen Hofstelle mitgenommen.

13.) Fatima-Kapelle im Böckeboom

wurde von der dortigen Nachbarschaft errichtet. Anlass für den Bau war die Schenkung einer Fatima-Madonna. Die Einweihung der Kapelle erfolgte 1975. Jährlich werden hier Maiandachten abgehalten.

14.) Statue St. Antonius

– des Namensgebers der angrenzenden Wohnsiedlung – steht an der Halterner Straße, und zwar an der früheren Einfahrt zur Antoniusstraße. Die dortigen Bewohner haben diese Statue aus Billerbecker Sandstein beim Bau der Antoniussiedlung aufgestellt.

15.) Kriegerehrenmal Klein Reken

Im Jahre 1930 wurde dieses Ehrenmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges aus Klein Reken errichtet. Im Jahr 1965 neugestaltet, wurden im Sockel die Namen der gefallenen Soldaten beider Weltkriege aus Klein Reken eingemeißelt. Bei der  Fronleichnamsprozession in diesem Ortsteil dient das Ehrenmal auch als Segensstätte.

16.) Hofkreuz Wortmann

steht unweit des Kriegerehrenmals Klein Reken an der Einfahrt zum Hof Wortmann an der Dorfstraße. Es stand dort schon, als 1905 der Landwirt Wortmann den Hof Mecking übernahm. Leider sind Alter und Herkunft dieses Kreuzes nicht bekannt.

17.) Vinzenz-Statue Vaut

In der letzten Kurve am Ortsausgang von Klein Reken nach Bahnhof Reken steht rechts vor dem Haus Vaut diese Statue. Auf der Rückseite ist eingraviert „1852 Joh. Hester“. Johann Hester war damals Mitglied im Kirchenvorstand und sollte dort eine Antonius-Statue aufstellen. In Kevelar konnte er eine solche Statue nicht bekommen, worauf er eine Vinzenz-Statue mitbrachte.

18.) Bildstock Heiming

Erreicht wird er durch einen Hohlweg, eben dem Alten Landweg, der in früheren Jahren, als es den Ortsteil Bahnhof Reken noch nicht gab, die Wegeverbindung von Klein Reken nach Groß Reken war. Der Bildstock wurde 1968 errichtet und stellt heute die 8. Station des Klein Rekener Kreuzweges dar. Vorher hatte dort ein offenes Heiligenhäuschen gestanden, welches jedoch in einem sehr schlechten Zustand war. Die sich darin befindliche Madonna aus dem 17. Jahrhundert steht heute restauriert in der Klein Rekener Pfarrkirche.

19.) Kriegerehrenmal Bahnhof Reken

Auf Veranlassung der Schützenbruderschaft St. Hubertus wurde das Kriegerehrenmal Bahnhof Reken bei der Umgestaltung des sogenannten Gemeindedreiecks (Frankenstraße/Bahnhofstraße/Klein Rekener Weg) 1980 errichtet. Die Gedenktafeln für die Opfer der Weltkriege aus dem Ortsteil Bahnhof Reken befinden sich allerdings im Turm der St. Elisabeth-Kirche.

20.) Hofkreuz Hake

stammt aus dem Jahre 1900 und ist der Überlieferung nach errichtet worden zur Erinnerung und als Mahnmal für zwei Kinder, die damals bei einem Brand auf dem Hofe ums Leben gekommen waren.

21.) Hofkreuz Lütkebohmert

Dieses Hofkreuz, das in der Siedlung Telgerkamp am Wohnhaus Lütkebohmert (Putzmanns) sehr unscheinbar und mit Sträuchern überwachsen an der Straße steht, hat eine ganz besondere Geschichte: Im Jahre 1941 ließen die Nazis die Kreuze aus den Schulen entfernen. Aus Protest darüber stellte der damalige Hofbesitzer auf seiner Weide am Haus dieses Kreuz auf. Den Korpus stiftete Heinrich Jansen, ein Zentrums-Mann und Gegner der Nationalsozialisten. Der verwitterte Holzkorpus wurde 1988 durch einen Bronze-Korpus ersetzt.

22.) Hofkreuz Löbbing

An der Hofzufahrt ließ Hermann Löbbing (Ravenbuer) dieses Kreuz nach der Aussiedlung seines Hofes an der Straße nach Hülsten aufstellen.

23.) Hofkreuz Schulze-Holthausen

wurde 1946 errichtet von den damaligen Eheleuten des Schulzenhofes (Klemens und Christine Schulze-Holthausen). Der Grund hierfür war religiöse Dankbarkeit, dass der alte Hof (heute Neue Mitte/Schultenhoff) bei den Bombenangriffen der Alliierten auf Groß Reken im März 1945 nicht zerstört worden war. Zudem hatten alle Familienangehörigen, darunter auch die beiden Söhne als Soldaten, den Zweiten Weltkrieg lebend überstanden. Hierfür bezeichnend ist auch die Inschrift auf dem Sockel des Hofkreuzes: „Er ist unser Friede“.

24.) Harrier-Denkmal

Im Schatten der alten Wehrkirche St. Simon und Judas steht ein großer Findling mit einem Bronze-Bildnis von Pfarrer Hermann Harrier. Neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit war sein Wirken als „Pionier von Groß Reken“ von 1869 bis zu seinem Tode 1920 die Grundlage für die Entwicklung und den Fortschritt in Reken. Die Moorkultivierung und damit verbunden die Gründung der Arbeiterkolonie Maria Veen, das Düngen der Ackerböden mit dem neuen Kunstdünger, die Entwässerung der Wiesen und Weiden oder gar die Anlage von Obstwiesen sind auf seine Initiativen zurückzuführen. 1960 errichtete der Rekener Heimatverein in Erinnerung an diese segensreiche Arbeit das heutige Harrier-Denkmal.