Heimatverein veranstaltet »Proaloawend« in Maria Veen
Quelle: Heimatverein Reken e. V.
Am 15. September im Kaminzimmer des Benediktushofes
Reken. „Vom Torf zur Theke“ - so ist der nächste Proaloawend des Heimatvereins Reken am Montag, 15. September, überschrieben. Ort der Veranstaltung ist - anders als im gedruckten Jahresprogramm angegeben - das Kaminzimmer des Benediktushofes in Maria Veen (Beginn 19.30 Uhr). Gerd Niewerth befasst sich in seinem historischen Streifzug durch die Rekener Kneipenlandschaft dieses Mal mit den Gastwirtschaften in Maria Veen und Hülsten.
1888 kommt der „Verein Katholischer Arbeiterkolonien in Westfalen“ mit fünf Trappistenmönchen in die Middelbauerschaft, um die Heide- und Moorlandschaft urbar zu machen. Das ist die Geburtsstunde des neuen Ortsteils Maria Veen. Gut zwanzig Jahre später eröffnet der Groß Rekener Bäcker Hermann Lütkebohmert in unmittelbarer Nähe der Bahnstation einen Kolonialwarenladen mit Landhandel und später eine Gastwirtschaft. Mehr als zwei Jahrzehnte streitet sich Lütkebohmert erbittert mit dem Landrat in Borken, der aus Rücksicht auf die benachbarte Trinkerheilanstalt und die Arbeiterkolonie nur den Ausschank alkoholfreier Getränke genehmigt. Der Ausschank von Bier, Schnaps und Wein ist - „im Namen des Königs“ - lange Zeit streng verboten.
Während Lütkebohmert inzwischen schon in vierter Generation geführt wird, haben sie in den später folgenden Wirtschaften „Zum Platten Jupp“ und zuletzt beim „Venn’s“ inzwischen die Zapfhähne hochgedreht. Geblieben ist ein pralles Kapitel Kneipengeschichte voller Anekdoten.
Das gilt auch für den Ortsteil Hülsten, in dem die von Josef Benning gegründete Wirtschaft über mehrere Jahrzehnte der soziale Mittelpunkt des Dorfes war.
Um zu unterstreichen, dass der Heimatverein Reken ein Verein für die ganze Gemeinde ist, werden die beliebten Proaloawende abwechselnd einmal im Jahr außerhalb von Groß Reken veranstaltet.
Parkmöglichkeiten gibt es am Benediktushof reichlich. Das Kaminzimmer befindet sich direkt neben dem alten Haupteingang an der Straße „Am Kloster 16“.
„Im Namen des Königs“ erlaubt der Landrat dem Gastwirt Heinrich Lütkebohmert im Jahr 1910 in seiner Maria Veener Wirtschaft lediglich den Ausschank alkoholfreier Getränke. Dieser prozessiert dagegen.