»Das Biest und ihre schöne Schwester«

Viele positive Kommentare sind in den Umbaupausen zwischen den vier Akten des plattdeutschen Schwanks "Kohlmeyer siene Döchter", einer Neuauflage des 1962 mit Lieselotte Pulver verfilmten Stücks "Kohlhiesels Töchter", im Publikumsbereich zu hören. Mit der Aufführung des abseits von Pandemiepausen fest zum jährlichen Kulturprogramm der Gemeinde Reken gehörenden Theatervereins Raesfeld setzen elf DarstellerInnen, eine Souffleuse, ein Techniker und eine Kosmetikerin die Auftritte der beliebten Hobbytruppe im RekenForum endlich fort.

Die Laiendarsteller des Theatervereins Raesfeld bedanken sich beim Rekener Publikum für einen großen Schlussapplaus.


„Es macht immer wieder Spass, die Laiendarsteller aus Raesfeld zu erleben.“ „Eine spritzige Inszenierung mit reichlich Klamauk, Spannung und überraschender Situationskomik.“ Die Erwartungen der rund 400 Zuschauerinnen und Zuschauer im ausverkauften Saal werden voll erfüllt: Mit Gags am laufenden Band und mit ihrem schauspielerischen Talent bieten die engagierten Aktiven fast drei Stunden lang kurzweilige Unterhaltung und strapazieren nachhaltig die Lachmuskeln aller Anwesenden.

So beginnt das Stück: Die leicht ungepflegte und schroffe Susi (l.) mit ihrer eleganten Schwester Lisa (r.).


Bevor es los geht und sich der Vorhang zum ersten Mal hebt, schildert der Sprecher des Theaterteams aus der Nachbargemeinde die Stimmungslage der Mitmachenden: „Nachdem unsere Aktivitäten in den letzten zwei Jahren wegen Corona ausgefallen sind, ist es in diesem Winter wieder auf mehreren Bühnen der Umgebung losgegangen. Die Spielerinnen und Spieler waren stets hoch motiviert und werden auch beim Ausklang unserer Serie in Reken wieder ihr Bestes geben. Wir freuen uns alle darauf, euch hier im Forum unterhalten zu können, wo wir wie immer sehr herzlich aufgenommen werden und sehr gerne auftreten!“

Hannes kann es kaum glauben: Während Lisa jetzt im Stall arbeitet, hat sich deren zuvor unansehnliche Schwester Susi in eine Schönheit verwandelt.


Der Inhalt der turbulenten Aufführung dreht sich um Liebe, Hass, Hochzeiten, Scheidungen und Täuschungen, in erster Linie aber um die völlig unterschiedlichen Töchter des Bauern Kohlmeyer. Da ist auf der einen Seite die elegante Lisa, die gerade aus der Stadt zurückkehrt ist, wo sie eine Ausbildung zur Hotelfachfrau absolvierte, und als kompletter Gegenpool ihre auf dem Hof gebliebene Schwester Susi - schroff, ungepflegt und ungehobelt. Als die geplante Hochzeit der schönen Lisa mit dem Nachbarbauern Hannes platzt und dieser beginnt, sich für die freche Susi zu interessieren, gerät alles aus der Bahn.

Die Dorfschönheiten Mandy und Jennifer bringen auf Kohlmeyers’s Hof selbst die Polizei ins Rätseln.


Der Verehrer Sascha stellt jetzt Lisa nach, und der in Geldnot geratene Heiratsschwindler Marvin richtet auf dem Hof ein zusätzliches Durcheinander an. Dazu tragen auch die verwöhnte Henriette von Lauenstein und die beiden Dorf-Schicksen Mandy und Jennifer bei, so dass selbst die Polizei und der Dorfpfarrer nicht mehr gegen das Chaos von wechselnden Beziehungen ankommen. Am Ende ist gar alles anders, als es am Anfang war: Die ungepflegte Susi übernimmt gekonnt die Rolle der ansehnlichen Schönheit, und ihre früher stets herausgeputzte Schwester Lisa wechselt in ungepflegten Arbeitsklamotten als Pflegerin der Schweine und Kühe in den Stall“ (hh)

27.02.2023