Herr Taschenbier und das Sams

Nur selten hat es im RekenForum schon einmal eine solche Ansammlung von charakterlich völlig verschiedenen Puppen gegeben. Herr Taschenbier, Frau Rotkohl, das umtriebige Sams aus Samsenhausen und der hinterlistige Firmenbesitzer Herr Oberstein sind unter anderem dabei. Sie alle spielen wichtige Rollen bei dem von den Kammerpuppenspielen Bielefeld am dritten Januar-Mittwoch in Szene gesetzten Theaterstück „Eine Woche voller Samstage“ von Pal Maar, dessen Buch unter anderem auch als Vorlage für das von der Augsburger Puppenkiste aufgeführte gleichnamige Sams-Marionettenspiel diente.

Herr Taschenbier (r.) beobachtet, wie das Sams (Mitte) vom auch als Kaufhaus-Mitarbeiter (l.) tätigen Puppenspieler einen neuen Anzug bekommt.

„Es ist das erste Mal nach der Pandemie, dass wir unseren 230 Schülerinnen und Schüler sowie unserem 20-köpfigen Kollegium wieder ein solches Bildungsangebot im kulturellen Bereich machen können“, bemerkt die Antonius-Rektorin Julia Wegmann vor der Aufführung und stellt eine große Neugier und Aufgeregtheit bei den Mädels und Jungs ihrer Schule fest. Zur Handlung: Herr Taschenbier ist ein ruhiger Zeitgenosse und wohnt in einer Kleinstadt im Haus von Frau Rotkohl.

Herr Taschenbier (l.) lernt das Sams (2.v.l.) im Kreis von Passanten auf der Straße kennen.

Er ist sehr schüchtern und weiß sich nicht recht gegen seine griesgrämige Vermieterin zu behaupten. Eines Tages sieht er auf der Straße, wie sich Passanten ein seltsames Wesen umringen. Das Sams ist ein freches, respektloses Wesen, das Wünsche erfüllen kann. Herr Taschenbier errät anhand des von ihm verlebten Wochenverlaufs den Namen des Wesens, woraufhin das Sams verkündet, dass es jetzt bei ihm leben wird, was Herr Taschenbier nach anfänglichem Zögern auch einrichten kann. Danach geht es zum Beispiel zum turbulenten Kleidungskauf in ein Kaufhaus, und auch auf der Arbeitsstelle von Herrn Taschenbier sorgt das Sams mit seinen Fähigkeiten für Wirbel.

Alle Schülerinnen und Schüler der Klein Rekener Antonius-Grundschule sind im RekenForum beim Theaterstück der Kammerpuppenspiele Bielefeld dabei.

Begeistert von dem abwechslungsreichen Puppenspiel und den Leistungen des Puppenspielers geizen die AbntoniusschülerInnen nicht mit Applaus, sparen nicht an lautstarken Zwischenrufen und Empfehlungen an die Marionetten und bilden eine sehr lebendige und interessierte Kulisse. „Die Hauptsache ist, dass unsere Kinder nach der langen, mit vielen Einschränkungen verbundenen Coronazeit ihren Spaß an dem Theaterstück hatten“, sagt Julia Wegmann zum Ausklang der Inszenierung und hofft, dass es zukünftig weitere kulturelle Vorstellungen geben kann. (hh)


19.01.2023