Autorin Alida Bremer zu Gast am GMV

Wie bekommt man es eigentlich hin, ein ganzes Buch zu schreiben? Wie schafft man es, dass einem immer wieder etwas Neues, Ungewöhnliches einfällt? Und: Kann man vom Verfassen von Geschichten und Gedichten eigentlich leben? Antworten und viele weitere Fragen gab es zu Beginn der zweiten Mai-Woche in der Aula. Und zwar von einer „echten" Schriftstellerin: Alida Bremer, eine renommierte Gedichte- und Romanautorin, Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin, kam quasi direkt vom Lyriktreffen Münster an das Gymnasium in Maria Veen.

Die bekannte Autorin Alida Bremer berichtet den GMV-Schülerinnen und -Schülern detailliert über ihre Tätigkeit als Schriftstellerin.


Hier erzählte sie Jugendlichen aus den 9. Klassen von ihrer Arbeit und von ihren Werken. Aber nicht nur das: Die Schülerinnen und Schüler probierten mit ihrer Hilfe auch, selbst kreativ zu sein und eigene literarische Texte zu verfassen. Zunächst einmal erklärte Alida Bremer, dass man Gedichten viel häufiger begegnet, als man denkt, denn auch Songs hätten ja auch Texte „aus der Tradition des Gedichte-Schreibens“. Und während man in Romanen und Erzählungen viel mehr Platz habe, um seine Gedanken zu entfalten, ginge es in Gedichten – wie der Name ja schon sagt – darum, Gedanken künstlerisch „zu verdichten“. An eigenen Beispielen erklärte sie, wie man so etwas einüben könne: zum Beispiel, indem man ein Wort senkrecht schreibe und dann versuche, die Buchstaben jeweils als Anfang eines Verses zu verwenden. Oder man versuche, eine andere Perspektive einzunehmen und aus dieser einen Text zu verfassen.

Dies war der Startschuss für den praktischen, kreativen Teil: Frau Bremer hatte unterschiedliche Karten mitgebracht, auf denen jeweils ein Tier oder eine berühmte Persönlichkeit verzeichnet war. Dann sollten sich die Jugendlichen vorstellen, in dieser Rolle ein Gedicht oder eine kleine Erzählung zu verfassen. Wie ist es, als Ameise durch einen Klassenraum zu krabbeln oder als Fledermaus durch die Gänge zu fliegen oder in einem Raum „abzuhängen“? Oder was würde Pablo Picasso denken, wenn er am Unterricht teilnähme oder sich im GMV umschauen würde? Die Schülerinnen und Schüler hatten viel Spaß dabei, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen, sodass nachher viele unterhaltsame, aber auch nachdenkliche Texte vorgetragen wurden. Frau Bremer zeigte sich angetan von den Gedichten und kurzen Erzählungen. Sie ermutigte die Jugendlichen, sich weiter daran auszuprobieren, mit Sprache zu spielen und die Fantasie zu pflegen.

Alida Bremer und Deutschlehrer Frank Weßel, der den Kontakt zur Autorin hergestellt und die Veranstaltung mitorganisiert hat, eröffnen das Lyriktrennen am Maria Veener Gymnasium der Mariannhiller Missionare.


Bei einer anschließenden Fragerunde erfuhr man noch viel Interessantes über den Beruf einer Schriftstellerin, beispielsweise, wie wichtig eine Agentin und ein Lektor sind, wie viel man verdiene (sehr unterschiedlich), wo sie schreibe oder wie lange man für einen Roman braucht. Auch zu dem Einfluss der künstlichen Intelligenz äußerte sich Alida Bremer: "Wenn ich über etwas schreiben will, frage ich ChatGPT aus – und alles, was das Programm mir sagt, mache ich nicht! Sondern ich möchte einen neuen Weg gehen!" Sie schloss mit dem Fazit: "Wenn man das Lesen, Bücher und Filme liebt, ist es toll, Schriftstellerin zu sein! Ich entscheide, ich habe sehr viele Freiheiten dabei!"
So verabschiedeten die anwesenden Jugendlichen und die Lehrkräfte Alida Bremer mit einem donnernden Applaus und nahmen neben vielen neuen Eindrücken auch ihre selbstproduzierten Texte mit nach Hause. (pi/hh)

17.05.2024