Schreibmaschine im Frühlingssturm

Ein laues Lüftchen ist es nicht, auch deutlich mehr als eine frische Brise. Gefühlt handelt es sich beim traditionellen März-Konzert der Blaskapelle Reken vielmehr um einen musikalischen Frühlingssturm, der nach einleitenden Worten der Vereinsvorsitzenden Anika Höing und deren Begrüßung der stellvertretenden Bürgermeisterin Angelika Beckmann sowie der Kirchenvertreter Pater Cyril und Udo Nobis durch die Rathaus-Sporthalle fegt und die rund 550 Gäste vom Fleck weg mitreißt.

Bei dem bekannten Stück „The Typewriter“ sorgt Dominik Kuckuk (rechts am Tisch) mit einer alten Schreibmaschine für die passende Begleitung des Hauptorchesters und dessen Dirigenten Ulli Meyering (stehend).


Vom Galaauftritt des Jugendorchesters mit seinem bewährten Leiter Frank Junker und solchen Arrangements wie „Coldplay on Stage“ bis zum abschließenden Stück des Hauptorchesters und dessen Dirigenten Ulli Meyering haben die insgesamt rund 95 Musikerinnen und Musiker ihr Publikum mit einem Blumenstrauß aus Melodien aller Genres fest im Griff. Manchmal mit harmonischen Ausflügen in die Welt der Symphonie, oft aber auch mit treibenden Rhythmen und kraftvollen Blechmusikklassikern wie Marsch und Polka, rockigen Pop-Hits und Melodien aus Film und Fernsehen, zwischen den einzelnen Liedern gefühlvoll moderiert von Pia Thomas.

Das 35-köpfige Jugendorchester mit seinem bewährten Leiter Frank Junker (l.) gibt viel beachtete Proben seines überdurchschnittlichen Könnens.


Eine wirklich besondere Rolle bei dem Konzert spielt dieses Mal eine gute alte Schreibmaschine, die anfangs nicht so recht mitmachen wollte, nach gutem Zureden aber voll bei der Sache war. Mit Dominik Kuckuk an den Tasten sorgte das gute Stück für die richtigen Begleittöne bei einer ebenso flotten wie gekonnten Interpretation der allseits bekannten Komposition „The Typewriter“ von Leroy Anderson. Das Auditorium jedenfalls war begeistert von der Präsentation und spendete dem Orchester und dem „Schreiberling“ kaum enden wollenden Beifall.

Die rund 60 Musikerinnen und Musiker des Hauptorchesters eröffnen die musikalische Frühlingsreise mit der „Liberty Fanfare“ von John Williams.


Damit aber noch lange nicht genug. Die Rekenerinnen und Rekener der Bläserformation - zum Ausklang der Veranstaltung auch zusammen mit den Nachwuchsmusikern - wurden eigentlich für alle Darbietungen mit Applaus überschüttet, so zum Beispiel für eine sehr hörenswerte Variante des Queen-Superhits „Don’t Stop Me Now“ von Freddie Mercury, für die Filmmusik „The Incredibles“ und für ein eine tonale Manhattan-Rundreise durch die unvergleichlich lebendige Weltstadt New York.

Zwei junge Damen treten in die Fußstapfen der Hauptorchester-Moderatorin Pia Thomas und erläutern gekonnt die vom Jugendorchester dargebotenen Stücke.


Mit rhythmischem Klatschen und unüberhörbaren Zugabe-Rufen belohnten die Zuschauerinnen und Zuschauer die beiden hoch motivierten Orchester letztlich für die monatelangen Vorbereitungen und ganz viele zeitintensive Proben. Dafür bedankte sich die Blaskapelle natürlich in angemessener Weise sowohl mit Worten als auch mit ihren diversen Instrumenten. Zunächst trafen sie mit dem meistgespielten und Ende des 19. Jahrhunderts von Carl Teike komponierten deutschen Heeresmarsch „Alte Kameraden“ genau den Geschmack aller Anwesenden, die bei der folgenden Polka „Auf der Vogelwiese“ vor dem Verlasen der Halle dann auch noch mitsingen durften. (hh)

20.03.2023