17.03.2022

Ausschuss plädiert für Rekener Beitritt zur Volkshochschule

Die Mitglieder des Schul-, Inklusions-, Sport-, Integrations-, Familien- und Kulturausschusses SISIFKA einigten sich im Rahmen der Sitzung am Mittwoch, den 16.04.2022 einstimmig darauf, dem Rat zu empfehlen, einen Wiederaufnahmeprozess Rekens in die VHS der Kommunen Borken, Gescher, Heiden, Raesfeld und Velen anzustoßen. Der Diskussion vorangegangen war eine ausführliche Präsentation des VHS Angebots durch eingeladene Gäste der Borkener Stadtverwaltung. Der Borkener Fachbereichsleiter Simon Welsing und Volkshochschulleiter Timo Bertelwick standen den Ausschussmitgliedern neben dem Ersten Beigeordneten Manuel Benning für Fragen zur Verfügung.

Der Hintergrund: Die Gemeinde Reken war ursprünglich seit dem Jahr 1976 gemeinsam mit den Kommunen Borken, Gescher, Heiden, Raesfeld und Velen Betreiber der Volkshochschule. Mit Ratsbeschlüssen vom 20.12.2011 sowie vom 23.04.2012 wurde die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zum gemeinsamen Betrieb der Volkshochschule seitens der Gemeinde zum 31.12.2012 gekündigt. Vorangegangen waren seinerzeit Diskussionen zur Neuausrichtung der Volkshochschule. Unter anderem war das Angebot für Bürgerinnen und Bürger aus der Gemeinde Reken mit weiten Wegen verbunden.

In Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk und insbesondere dem Bildungswerk des Deutschen Roten Kreuzes wurde ab 2013 ein auf die örtlichen Bedürfnisse zugeschnittenes Rekener Bildungszentrum aufgebaut und erfolgreich - unter anderem in modernen Seminarräumen im Nebengebäude des Vereins- und Bildungszentrums - betrieben.

Nunmehr ergibt sich nach den großen Einschränkungen des Bildungsprogramms während der Corona-Pandemie die Aufgabe des Neuaufbaus eines Kursprogramms. Zudem werden viele Kursangebote im sportlichen Bereich künftig vom SC Reken wahrgenommen, der das eigene Breitensportangebot ausbaut. Parallel hat sich auch die Volkshochschule Borken, Gescher, Heiden, Raesfeld und Velen in den letzten Jahren neu aufgestellt. Neben den Veranstaltungen im VHS Forum wird mittlerweile ein großer Teil des Weiterbildungsangebotes in den Partnerkommunen durchgeführt.

Auf dieser Grundlage gab es einige Gespräche zwischen den beteiligten Kommunen, um die Kräfte zum Neustart nach der Pandemie zu bündeln für ein noch stärkeres Angebot. Die Gespräche mündeten schließlich in einer förmlichen Einladung an die Gemeinde Reken, einen gemeinsamen Prozess zum Wiedereintritt in die Volkshochschule mit den Kommunen Borken, Gescher, Heiden, Raesfeld und Velen zu starten. Dabei soll ein transparentes und klares Abrechnungssystem dafür sorgen, dass die finanzielle Beteiligung der jeweiligen Kommune in einer nachvollziehbaren Art und Weise ermittelt wird und somit auch eine Planungssicherheit besteht.

In dem möglichen Konzept für die Gemeinde Reken soll es dabei dann nicht darum gehen, das vorhandene und weiterhin existent bleibende Bildungsangebot in Reken zu verdrängen - vielmehr soll ein ergänzendes Angebot geschaffen werden. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass viele Rekenerinnen und Rekener bereits jetzt Angebote der VHS wahrnehmen. Vor Corona gab es zuletzt in 2018 und 2019 jeweils rund 270 Kursbuchungen aus der Gemeinde Reken. Dies spricht für ein sich schon jetzt ergänzendes Weiterbildungsangebot aller Einrichtungen.

Um das Bildungsangebot in Reken weiter zu stärken, würde im Falle eines Beitritts zur gemeinsamen VHS ein größeres Angebot geschaffen. Mittelfristig könnten so regelmäßig pro Semester 15 bis 20 Kursangebote, Vorträge und Workshops in Reken stattfinden. Der derzeitige Entgelt-Aufschlag für Rekenerinnen und Rekener würde durch einen Beitritt für alle Angebote der VHS entfallen.

Für die Gemeinde Reken ergäbe sich im Gegenzug die Verpflichtung, die Finanzierung der VHS mitzutragen. Für Reken wird sich ein Umlagebetrag ergeben, der voraussichtlich jährlich zwischen 15.000 und 20.000 Euro liegt, je nachdem, wie sich die Zahl der Angebote vor Ort in Reken entwickelt. Über den Umfang der Angebote erfolgt dann eine Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung. Neben der finanziellen Umlage hätte Reken für die Lehrveranstaltungen der VHS vor Ort die notwendigen Räumlichkeiten und technischen Geräte zur Verfügung zu stellen. (bv/hh)